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KUNST

schaut sich in den Galerien von Berlin um

MEIKE JANSEN

Die Wochen der champagnerschwangeren Glamourevents sind erst mal wieder Geschichte. Nun heißt es es wieder Diskurs bei Wasser, Wurst und Brot. Zurzeit überschlagen sich die Veranstaltungen, die zum Nachdenken, Einordnen und Rehkapitulieren einladen. Sinn ist es zu schauen, wohin die Reise gehen soll und wie das Ziel zu erreichen ist. Damit es nicht zu trocken wird, steht etwa im Küchenmonument bei einem leckeren Dreigängemenü und Wein der „Garten statt Garten“ zur Diskussion. Von den Brachen, die unter anderen zum Grünstreifen entlang der ehemaligen Mauer gehörten, ist nicht mehr viel zu entdecken. Wie also mit dem letzten edlen Raum umgehen? Andrea Hofmann vom gastgebenden raumlabors moderiert das Gespräch mit Brigitte Franzen, Direktorin des Ludwig Forums für Internationale Kunst, bevor dann zum kollektiven Abwaschen angtreten wird. Der Eintritt ist frei. Ohne Anmeldung läuft aber leider nichts. (Do., 2. 10., 19–21 Uhr, vor der Berlinische Galerie, Alte Jakobstraße 124, Anmeldung: kuechenmonument@berlinischegalerie.de) Ein weiterer raumlaborant, Marks Baader, ist zu Gast auf dem Projektgelände des zweiten großen Berliner Kollektivs, des Zentrums für Kunst und Urbanistik, das den urbanen Raum im Fokus hat. Ganz zeitgemäß und zeitgenössisch, ohne Romantisierung setzt man sich bei Berlin unlimited – Urban Art Festival hier und andernorts bis zum 10. 10. mit dem Zusammenwachsen Berlins auseinander. Während die Workshops bereits belegt sind, findet am 4. 10. ein Symposium mit international besetzten Podien statt. Die mottogebenden Schlagworte wie „Time“, „Ground“ oder „Walls“ geben Ton wie Sprache an. Eine Ausstellung, Rundgänge und Konzerte ergänzen die künstlerischen Forschungen. (ZK/U, Infos: www.berlinunlimited.org, Siemensstr. 27)

Parallel geht es bei District und den „Forgotten Pioneers“ zur Sache. Vom 3. bis 5. Oktober wird in Vorträgen, Workshops und Diskussionen der letzten Pioniergeneration zwischen Sozialismus und Postsozialismus, als den in den 90ern Sozialisierten, auf die Finger und den Mund geschaut. Noch bis Februar 2015 wird sich ein Performanceprogramm durch den urbanen Berliner Raum ziehen. Wer nicht so lange warten mag und am Wochenende keine Zeit findet, dem bleibt auf jeden Fall eine Ausstellung (Ausstellung ab 2.10., Infos: www.district-berlin.com, Bessemerstraße 2–14). Wem das alles zu viel Reden ist, dem sei eine Schweigeminute empfohlen. Am 6. Oktober wird eine Gedenktafel zu Ehren Meret Oppenheims enthüllt wird. „Blumen“ nicht vergessen! (Joachim- Friedrich-Str. 48, 11 Uhr)

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