DER CRASHKURS
: Deutsche erobern UK

Um 36 Prozent stieg 2013 der Aldi-Umsatz in Großbritannien

Dies gab Aldi am Montag bekannt. Der Gewinn stieg gar um zwei Drittel. Discounter haben innerhalb weniger Jahre ihren Anteil am Einzelhandel im Vereinigten Königreich auf acht Prozent gesteigert, bis 2020 werden es 15 Prozent sein, schätzt die dortige Konkurrenz. Wie kommt das? Aldi ist laut einer Umfrage der Meinungsforscher von YouGov Mitte des Jahres zur beliebtesten Supermarktkette im Königreich aufgestiegen. Und Lidl hat mit 600 Filialen sogar noch 100 mehr als Aldi. Die Hälfte der Briten kauft inzwischen bei Discountern, vor drei Jahren war es nur ein Drittel.

Warum jetzt? Mehr Briten müssen sparen und trauen sich das auch mit den entsprechenden Einkaufstüten zu zeigen. Und das deutsche Duo startet Charme- und Qualitätskampagnen, mit frischem Gemüse und regionalen Produkten.

Wie reagiert die eingesessene Konkurrenz? Panisch: Es werden Manager entlassen (bei der britischen Nummer Eins, Tesco, nach den schlechtesten Vierteljahreszahlen seit über 40 Jahren), ein Umbau angekündigt (bei der Nummer Zwei, Sainsbury’s), die Preise gesenkt. Kümmert das Aldi und Lidl? Wenig. Im Discounten sind sie die Besseren. Und wenn alle irgendwie zu Discountern werden, dann kaufen die Menschen bei den Originalen. Aldi und Lidl haben mit gut 2.500 Produkten nur etwa ein Zehntel ihrer Konkurrenten. Damit bleibt ihre Logistik billiger und ihre Macht auf die Produzenten, den Preis zu drücken, unerreicht. Wo läuft die Offensive noch gut? In den Niederlanden (Lidl seit 2014 größter Discounter vor Aldi) und Belgien. Laut der Wirtschaftsprüferfirma Deloitte ist Lidl (inklusive Kaufland) weltweit der viertgrößte, die Aldi-Gruppe der achtgrößte Einzelhandelskonzern, nach Umsatz gerechnet. REM