Reiner Ökostrom, reines Gewissen

betr.: „Weltrettung in Leipzig“, taz vom 26. 4. 07

Ja geht’s denn noch?! 1.600 kWh pro Jahr für einen Singlehaushalt? Und sich dann ein reines Gewissen machen und zu einem reinen Ökostromanbieter wechseln. Vielleicht könnte man mal darüber nachdenken, wie Strom gespart werden kann: Energiesparlampen, Verzicht auf Stand-by, Wäschetrockner brauchen auch die Wenigsten, kochen und waschen auf kleiner Stufe – alles bekannt.

Natürlich ist es grundsätzlich besser, viel Ökostrom zu verbrauchen als konventionellen. Aber auch der muss erst mal hergestellt werden. Ich verbrauche 600 bis 700 kWh, habe eine Westwohnung, ausreichend Licht, esse regelmäßig gekochte Mahlzeiten, höre gern und viel Radio, bin oft im Internet unterwegs, und meine Kleidung wasche ich auch nicht von Hand. Vielleicht ließe sich ja auf einen Teil fossiler und atomarer Energie verzichten, wenn die Stromkunden ihren Verbrauch genauer unter die Lupe nähmen.

Aber ein Wechsel scheint einfacher umzusetzen zu sein und macht auch gesellschaftlich was her, was ich von meinen Energiesparlampen nicht behaupten kann. SILKE DANKOWEIT, München