Wochenübersicht: Musik: Meike Jansen hört auf den Sound der Stadt
Die BerlinerInnen sind, was die Temperaturen betrifft, hart im Nehmen. Man könnte sogar sagen, sie sind die Briten Deutschlands: Kaum brechen Sonnenstrahlen das Grau, schon rennen sie kurzärmelig raus und zelebrieren Sommer. Trotzdem war es überraschend, als Samstagnacht die Runde machte, dass die Bar 25 ab 1 Uhr geöffnet haben soll. Wir erinnern uns an die gefühlten Minusgrade? Besser nicht. Bis auf montags gibts nun also wieder ab 16 Uhr ansprechendes Programm mit Blick aufs Wasser, an dem sich schon bald, der Klimaerwärmung ist’s geschuldet, die ersten tropischen Vögel tummeln werden. Bis es so weit ist, bietet sich das Watergate mit seinen schützenden Glasscheiben und dem nicht minder hübschen Ausblick an. Hier steigt Samstag die zweite dumd-unit/Vakant Labelnacht des Jahres – eine Garant für coole Parties. Hinter Sarah Goldfarb, einem der drei Liveacts, verbirgt sich der in Marseille lebende Minimaltechnoproduzent Jean-Vince. Seine aktuelle EP „Homodiskotekus“ klingt schon mal recht experimentell. Tolga fidan und butane sind ebenfalls live zu hören und Onur Özer rockt den Mainfloor. Wem das zu gefällig ist, sollte am Mittwoch Ghost im Festsaal besuchen. Seit den 80er-Jahren experimentiert diese lose Musikerverbindung aus Japan um den Gitarristen Masaki Batoh mit Noise, Psychedelic und Rock. Auf dem aktuellem Album „In storm Nights“ klingen gar mittelalterliche Melodien durch. Schon schräg, aber eben auch spannend. Denn man weiß nie so recht, was einem in den stundenlangen Konzerten trifft. Keinesfalls verpassen sollte man auch das Konzert der Battles, der Hyperjazz Band um den Helmetschlagzeuger John Stainer. Ihr Debut vor einem Jahr war zwar ein wenig dröge, aber das neue Album und eine ausgekundschaftete Show in London lassen in der Maria Großes erwarten.
Bar 25, Info: www.bar25.de, Holzmarktstr. 25 Watergate, 5. 5., 24 Uhr, Falckensteinstr. 49 Festsaal, 9. 5., 22 Uhr, Skalitzer Str. 130 Maria, 10. 5., 21 Uhr, Schillingbrücke
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