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Liberales Modell Grundeinkommen

betr.: „Brauchen wir ein neues Sozialsystem?“

So langsam geht eure Trommelei für ein bedingungsloses Grundeinkommen schon ein bisschen auf die Nerven – anstatt des Kampagnenjournalismus à la Bild würde ich mir eine vertiefende Debatte zu zukünftigen Aufgaben und Werkzeugen des Sozialstaats wünschen.

Es bringt wenig Erkenntnisgewinn, wenn ein buntes Sammelsurium von „Stimmen aus der Gesellschaft“ pro Grundeinkommen präsentiert wird, ohne überhaupt zu präzisieren, auf welches der extrem heterogenen Konzepte sich diese Stimmen beziehen. Von einem taz-Artikel unter einer solchen Überschrift erwarte ich mehr als ein paar Zahlen zum sattsam bekannten Phänomen der Prekarisierung der Lohnarbeit, aus denen flugs die angebliche Notwendigkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens abgeleitet wird.

Wie wär’s mit ein paar grundlegenderen Gedanken über Sinn und Zweck des Sozialen in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung, über Umverteilungswirkungen, über das Verhältnis von bürgerschaftlichem Engagement, gesamtgesellschaftlicher Wertschöpfung und Ressourcenallokation? Vielleicht könnte eine offene Diskussion ja auch zu der Einsicht führen, dass das zutiefst liberale Modell Grundeinkommen die Probleme nicht lösen wird, die uns der Liberalismus eingebrockt hat. FLORIAN PETERS, Kiel

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