Sperre nach Wunschtermin

DOPE (677) Das kasachische Radprofiteam Astana geht sehr kreativ mit seiner Strafe um

BERLIN taz | Eine beeindruckende Kostprobe seiner strategischen Fähigkeiten hat das kasachische Radprofiteam Astana gegeben. Zwei wichtige Rennen standen am Wochenende auf dem Plan: die Lombardei-Rundfahrt und die Almaty-Tour in Kasachstan. Die Präsentation zu Hause vor den eigenen Sponsoren.

Pflichttermine, die aber wegen zweier Dopingfälle in Gefahr gerieten. Zwei Astana-Profis, die Brüder Maxim und Valentin Iglinski, wurden nämlich zuletzt positiv auf Epo getestet. Valentin wurde bereits für vier Jahre gesperrt. Nachdem nun mit Maxim in der Vorwoche der zweite Astana-Doper enttarnt wurde, wäre nach dem Reglement eigentlich eine achttägige Sperre für das gesamte Team fällig gewesen. Ausgerechnet vor den so wichtigen Auftritten in Italien und in der Heimat. So wartete Maxim Iglinski das Wochenende ab – sein Teamgefährte Alexei Lusenko gewann derweil die Almaty Tour – und gab dann seinen Verzicht auf die Öffnung der B-Probe bekannt. Damit gilt er erst jetzt als überführt. Und das Astana-Team, das der frühere Doper Alexander Winokurow leitet, kann seine achttägige Sperre absitzen.

Die strapaziöse und wenig beliebte Reise zur Peking-Rundfahrt, die am Freitag beginnt, bleibt dem Team somit erspart. Zumindest deutete Weltverband-Präsident Brian Cookson an, dass Astana noch mit Konsequenzen bei der Lizenzvergabe 2015 rechnen muss: „Ich bin sicher, dass dies etwas ist, das die Lizenzkommission berücksichtigen wird.“ Auch beim Buhlen Almatys um die Winterspiele 2022 sind die Negativschlagzeilen der Pedaleure wenig hilfreich.