Probleme mit Frings

WAHL Schüler gewannen die Wette. Ihre Wahl–beteiligung war höher als die der 21- bis 35-Jährigen

Am Ende war Thorsten Frings das Problem. Also: nicht bei Werder. Aber ohne den 34-Jährigen, sagt Hans-Wolfram Stein, Lehrer an der Gesamtschule Ost, wäre seine Wette „noch deutlicher gewonnen“ worden. 25 Schulklassen hatten auf Steins Initiative hin mit Werder Bremen gewettet, dass die Wahlbeteiligung bei der Bürgerschaftswahl unter den ErstwählerInnen (16 bis 20 Jahre) im Mittel höher sein würde als in der Altersgruppe von Werders Fußball-Bundesligaspielern (21 bis 35 Jahre). Der Endstand: 48,6 zu 41,3 Prozent. Wäre Frings’ Altersgruppe der über 31-Jährigen nicht eingerechnet worden, stünde es 48,6 zu 40,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung stieg bei den über 21-Jährigen mit zunehmendem Alter an.

Wettpate Sebastian Prödl wird die Schuld nun begleichen, indem er eine Schulstunde am Lloyd-Gymnasium in Bremerhaven unterrichtet. Die Ehre wird gerade dieser Schule zuteil, weil sie bei der Juniorwahl mit sagenhaften 98,7 Prozent die höchste Wahlbeteiligung verzeichnete. Besondere Anreize an der Juniorwahl teilzunehmen, soll es außer Prödls Angebot für die SchülerInnen zwar nicht gegeben haben. Aber: „Wir haben jede Klasse zur Wahlkabine geführt. Dadurch haben fast alle gewählt“, erklärt eine Schülerin des Politik-Leistungskurses im zwölften Jahrgang den Umgang mit der freien Wahl an ihrer Schule. Trotz ihres Wettsieges möchten nun auch die SchülerInnen ihren Wetteinsatz einlösen: Sie werden deshalb am 25. September beim Solidaritätslauf „Auf zur Venus“ der Krebsgesellschaft starten.

Die Wahlbeteiligung ist trotz der Absenkung des Wahlalters bei den ErstwählerInnen um 0,7 Prozent gestiegen – verglichen mit 2007. Laut Stein hat auch die Wette dazu beigetragen: „Die SchülerInnen wurden angestachelt, die Wette zu gewinnen.“ Außerdem gab’s Podiumsdiskussionen und eine eigene Gruppe bei Facebook. JMP