Massengräber in Kolumbien

PORTO ALEGRE taz ■ In Südkolumbien sind bisher über 200 Opfer rechtsextremer Todesschwadronen in Massengräbern entdeckt worden. Allein am Samstag wurden in der Provinz Putumayo 105 Leichen geborgen. Generalstaatsanwalt Mario Iguarán sprach von bis zu 3.000 Leichen. Bei den Opfern handele es sich um Menschen, die die Paramilitärs in ihrer „unersättlichen Gier nach Land für die Produktion von Drogen“ umgebracht hätten, sagte Innenminister Carlos Holguín. Hinweise auf die Massengräber kamen von ehemaligen Paramilitärs, die durch Geständnisse Strafmilderung erreichen wollen. Trotz der Entwaffnung von offiziell mehr als 30.000 Paramilitärs gehen die Massaker an der Zivilbevölkerung weiter. Ein Ende des über 40-jährigen Bürgerkriegs zwischen Armee, Polizei, Paramilitärs und Guerilla ist nicht in Sicht. GD