Asiatischer Gegen-IWF

TOKIO dpa ■ Südostasien will sich mit einem gemeinsamen Währungspool gegen Finanzkrisen wie vor zehn Jahren schützen. Die Finanzminister der zehn Staaten des Asean-Bündnisses sowie Japans, Chinas und Südkoreas verständigten sich am Samstag darauf, einen Teil der insgesamt 2,7 Billionen Dollar an Währungsreserven in der Region zusammenzulegen. Darauf sollen die nationalen Zentralbanken Zugriff haben, um ihre Länder bei Bedarf vor Finanzkrisen zu schützen und ihre eigenen Währungen zu stützen. Damit machen sich die asiatischen Länder vom Internationalen Währungsfonds (IWF) weitgehend unabhängig. Der hatte die Asienkrise 1997 nicht verhindern können. Für die Finanzhilfen machte er so strenge Auflagen, dass dadurch Kritikern zufolge die wirtschaftliche Erholung noch verzögert wurde.