Laub schlägt Nadel

WALD Das Land Niedersachsen fördert das Anpflanzen heimischer Baumsorten

Wer heimische Laubbäume in Niedersachsens Wäldern pflanzt, soll vom nächsten Jahr an mehr Geld vom Land erhalten. Der Anteil der Laubbäume in den Forsten soll mit Hilfe gezielter Förderung weiter nach oben gehen. Das kündigte Forstminister Christian Meyer (Grüne) gestern in Hannover bei der Vorlage der jüngsten Bundeswaldinventur an. „Die Förderung wird ökologisiert“, sagte er. Die volle Förderung werden dann Waldbesitzer erhalten, die heimische Laubbäume anpflanzen, die Hälfte gibt es für heimische Nadelbäume. Waldbesitzer, die außereuropäische Nadelhölzer anpflanzen, sollen leer ausgehen.

Im vergangenen Jahrzehnt ist die Fläche des Laubbaumbestandes in Niedersachsen um gut 30.000 Hektar gewachsen. Derzeit überwiegen Nadelbaumarten (etwa 53 Prozent). Bis 2020 sollen zehn Prozent der Landesforsten als Naturwälder ausgewiesen werden. Seit der Waldinventur 2002 hat der Anteil der Naturwälder in Niedersachsen mit rund 20.000 Hektar bereits deutlich zugelegt; er liegt heute bei geschätzten acht Prozent.

„Im Unterschied zu vielen anderen Regionen der Erde ist unsere Waldfläche mit 1,2 Millionen Hektar stabil geblieben“, sagte Meyer. Er wünscht sich aber mehr alte Bäume. Insgesamt liegt Niedersachsen mit Wäldern auf einem Viertel der Landesfläche unter dem Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit sind mit 11,4 Millionen Hektar etwa 32 Prozent der Fläche bewaldet.

„Jedes Jahr wachsen 500.000 LKW-Ladungen Holz in Niedersachsen nach“, so Meyer. Den gesamten Holzvorrat bezifferte er mit 340 Millionen Kubikmetern: pro Niedersachse sind das 42 Kubikmeter Holz. Der Bericht sagt nur wenig über den Zustand der Wälder aus – deren Analyse soll laut Meyer in den kommenden Wochen vorgelegt werden.  (dpa)

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