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„Klappt alles, genieße ich“

Poetry-Slam-Finale im Schauspielhaus

Jan-Oliver Lange

■ 30, hat unter anderem Musik und VWL studiert. Heute arbeitet er im Zeisekino in Altona und organisiert nebenher Poetry-Slams. FOTO: JAN BRANDES

taz: Herr Lange, was macht der Organisator der Poetry-Slam-Reihe „Kampf der Künste“ während des Finales?

Jan-Oliver Lange: Die eigentliche Arbeit ist es, im Vorfeld dafür zu sorgen, dass alles glatt abläuft. Wenn alles passt, habe ich während der Veranstaltung nichts mehr zu tun, kann mich zurücklehnen und sie voll und ganz genießen.

Und wenn nicht?

Dann gilt es Krisenmanagement zu betreiben: Wertungen korrigieren, verspätete Künstler hineinschleusen, bei Programmansagen einspringen und sich darum kümmern, dass das Publikum nichts bemerkt. Gerade letzte Woche hat sich ein Künstler so sehr verspätet, dass er erst im Moment seiner Ankündigung eintrat. Er musste sich noch im Gehen umziehen und war schließlich auf der Bühne zwar völlig außer Atem, aber doch sehr überzeugend.

Poetry Slams gibt es nicht erst seit gestern. Welche Tendenzen zeichnen sich ab?

Angeblich driften Poetry Slams immer mehr ins Humorvolle ab. Mit Humor lässt sich das Publikum leicht mitreißen und begeistern. Diese Tendenz wurde auch schon vor acht Jahren beobachtet und dennoch gibt es – glücklicherweise – immer noch ernsthafte Texte mit Tiefgang.

Um welche Themen geht es heute?

Ein beliebtes Thema ist immer das hysterische Aufregen über blöde kleine Alltagsschwierigkeiten. Dann natürlich der Klassiker: Unsere Generation gegen den Rest der Welt. Und drittens werden immer wieder gerne bekannte Themen bis in die Absurdität hinein übertrieben.

INTERVIEW: ANNA WATTLER

„Kampf der Künste“-Finale mit Andy Strauß, Christian Ritter, Nektarios Vlachopoulos, Der Marian Schriftstehler, Marque-Regnier Hübscher, Moritz Neumeier und Moritz Kienemann: 20 Uhr, Schauspielhaus

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