Macht es legal!

Prominente um Kofi Annan erklären den Kampf gegen die Drogen für gescheitert. Sie fordern die Legalisierung der Rauschmittel und die Entkriminalisierung von Abhängigen

NEW YORK/LONDON dapd/afp | Ein hochkarätig besetztes Gremium aus ehemaligen Politikern, Bankern und Schriftstellern hält den weltweiten Kampf gegen Drogen für gescheitert. „Der jahrzehntelange Krieg gegen die Drogen ist verloren und hat verheerende Folgen für Menschen rund um die Welt“, heißt es in einem Bericht, den die Global Commission on Drug Policy gestern veröffentlichte. Das Gremium kritisierte insbesondere die Drogenpolitik der USA und ihren Antidrogenkampf gegen Länder wie Mexiko und Kolumbien.

Statt Drogenabhängige strafrechtlich zu verfolgen, sollten Regierungen den Drogenmissbrauch entkriminalisieren, legale Modellversuche starten und die Behandlungsangebote für Süchtige verbessern, raten die prominenten Unterzeichner. Dem 19-köpfigen Gremium gehören unter anderen der ehemalige UN-Generalsekretär Kofi Annan, der ehemalige US-Notenbankchef Paul Volcker, der britische Unternehmer Richard Branson, ehemalige Staatschefs von Mexiko, Brasilien und Kolumbien sowie der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa an.

Zeitgleich mit dem Bericht des Gremiums wurde ein offener Brief veröffentlicht, in dem sich Rockstar Sting, die Schauspielerin Judi Dench und andere britische Prominente sowie drei frühere Polizeichefs für liberalere Drogengesetze in Großbritannien einsetzen. In dem Schreiben fordern sie Premierminister David Cameron auf, die bisherige Drogenpolitik zu überdenken. Wer mit Rauschgift für den persönlichen Konsum erwischt werde, solle künftig nur ein Bußgeld zahlen, ohne einen Eintrag ins Vorstrafenregister zu bekommen. Die bisherige Praxis, die den Konsum und den Besitz von Drogen unter Strafe stelle, sei gescheitert, heißt es in dem Brief. Sie führe letztlich nur zur gesellschaftlichen Ausgrenzung von Drogenabhängigen.

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