„Wir sind ausgebucht“

50. Windstammtisch für Erneuerbare Energien

■ 68, gebürtiger Berliner, lebt seit 53 Jahren in Hamburg. Er studierte Maschinenbau und ist Mitgründer des Windstammtisches.

taz: Herr Otto, was ist der „Windstammtisch“?

Heinz Otto: Beim Hamburger Windstammtisch treffen monatlich Windfirmen, Versicherer, Banken, aber auch Politiker und Behördenvertreter aufeinander und tauschen sich über Entwicklungen auf dem Windmarkt aus. Wir treffen uns inzwischen seit über zehn Jahren. Heute versammeln wir uns zum 50. Mal.

Und auch zum 50. Mal gibt es noch genug Zuhörer?

Gerade zum 50. Mal! Die Anmeldezahlen sind so hoch wie noch nie. 524 Personen stehen auf der Gästeliste. So viele hätten in unsere bisherigen Versammlungsräume gar nicht reingepasst. Diesmal konnten wir aufgrund des hohen Interesses mehr Sponsoren gewinnen und die patriotische Gesellschaft anmieten.

Wie erklären Sie sich dieses große Interesse?

Die Marktanteile der Windenergiebranche wachsen wahnsinnig schnell. Seit den Anfängen durch die Anti-Atom-Proteste der Brokdorfer und Whyler Bürger in den 70er-Jahren hat sich die Branche turbulent entwickelt.

Das heißt?

Windenergie wird längst nicht mehr als „additive“ Energieform belächelt, die nur minimal zur Gesamtversorgung beitragen kann. Mit den wachsenden Marktanteilen steigen die Beschäftigtenzahlen in der Branche und auch die Interessenten an unserem Stammtisch.

Ihre Vision für die Zukunft?

Ich persönlich hoffe, dass die Maritimbranche das Potenzial der Windenergie für sich entdeckt. In Studien wurden die Routen der Massengutfrachter mit den Windströmen abgeglichen. Die Ergebnisse liegen noch nicht vor, aber ich bin zuversichtlich, dass da noch viel unentdecktes Potenzial ruht. INTERVIEW: ANNA WATTLER

50. Windstammtisch: 18.30 Uhr, Patriotische Gesellschaft, Trostbrücke 6