Bruch kritisiert Bundespolizei

FRANKFURT/MAIN taz ■ Im Zusammenhang mit dem tätlichen Angriff von Neonazis auf eine junge Reisende im Bahnhof Mainz-Süd am Abend nach der Demonstration der rechtsextremen NPD und der „Freien Kameraden“ in Rüsselsheim am 1. Mai warf jetzt auch der Innenminister von Rheinland-Pfalz, Karl Peter Bruch (SPD), der Bundespolizei ein Aufsichtsversagen vor. Rund 70 Nazis aus dem Raum Ludwigshafen waren von der für Züge und Bahnhöfe zuständigen Bundespolizei nach der Demonstration zwar bis Mainz Hauptbahnhof begleitet, dann aber sich selbst überlassen worden. Die Nazis hatten den Regionalzug okkupiert und Mitreisende in Angst und Schrecken versetzt. Als sie sich bei einem Halt im Südbahnhof von einer jungen Frau auf dem Bahnsteig provoziert fühlten, stiegen einige aus, prügelten die Frau und warfen sie auf die Gleise. Noch im Zug befindliche Landespolizisten wollen nichts gesehen haben. Die Staatsanwaltschaft in Ludwigshafen ermittelt. KPK