Mehr Kohle für den Norden

Belgischer Energiekonzern will zwei Kraftwerke errichten. Stade, Wilhelmshaven und Brunsbüttel mögliche Standorte

Der belgische Energiekonzern Electrabel will an der deutschen Nordseeküste zwei Steinkohlekraftwerke bauen. An den potenziellen Standorten Stade und Wilhelmshaven sowie in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) werden in Kürze die Genehmigungsverfahren beginnen, sagte gestern eine Firmensprecherin. Die Entscheidung für den ersten Standort solle im Sommer fallen. Electrabel wolle zwei Milliarden Euro investieren und hat bereits Lieferverträge mit einem japanischen Kraftwerkshersteller abgeschlossen. Die Kraftwerke sollen 2012 ans Netz gehen.

Entscheidend für die endgültige Standortwahl ist laut Electrabel unter anderem das Voranschreiten des Genehmigungsverfahrens. In allen drei Städten hatte sich der Konzern in den vergangenen Jahren den Zugriff auf Flächen in unmittelbarer Hafennähe gesichert. In Stade gehört ihm das Areal auf dem Gelände des früheren Hydro-Aluminium-Werkes bereits.

Der zum französischen Suez-Konzern gehörende Stromerzeuger will zwei Steinkohlekraftwerke mit einer Leistung von jeweils 800 Megawatt errichten. Mit einem Wirkungsgrad von 46 Prozent zählen sie den Angaben zufolge zu den derzeit modernsten Anlagen. Während der Bauphase rechnet das Unternehmen mit jeweils 1.500 neuen Arbeitsplätzen; im anschließenden Betrieb sollen pro Kraftwerk 100 Stellen entstehen. DPA