MANU CHAOS DOPPELGÄNGER AUS DER KABYLEI: AKLI D.

Beim Musizieren in den Bars von Paris haben sie sich getroffen: Akli D. und sein Mentor Manu Chao. Der wuschelköpfige Akli D. hatte zu diesem Zeitpunkt mit seiner Band Les Rebeuhs des Bois bereits sein erstes Album veröffentlicht, mit dem ihm in Frankreich schon ein Achtungserfolg gelungen war. Doch der Weg dahin war steinig gewesen: Geboren in einem kleinen Dorf im Osten Algeriens, war Akli D. vor der Unterdrückung der Kabylen, der sogenannten Berber, nach Europa geflohen und Ende der Achtzigerjahre erstmals in Paris gelandet, wo er sich als Illegaler sans papiers durchschlug. Nach Episoden in Irland und San Francisco kehrte er wieder nach Paris zurück, wo ihm eines Tages das Schicksal in Gestalt des Manu Chao über den Weg lief. Aus diesem Zusammentreffen entstand das Album „Ma Yela“ (Alive/Because Music), an dem sich Manu Chao nicht nur als Produzent, sondern auch als Musiker beteiligte. Unverkennbar trägt der luftige und reduzierte Sound die Handschrift des Manu Chao. Und er bietet Akli D. den idealen Rahmen, um seine melancholischen Balladen zu entfalten. Die handeln von ernsten Themen wie dem Trauma tschetschenischer Kinder, die Akli D. bei einem Benefiz in Paris getroffen hat („Good Morning Tchétchènia“), vom jungen Malik Oussekine („Malik“), der 1986 am Rande einer Antirassismus-Demonstration von der französischen Polizei totgeprügelt wurde, oder dem Kampf algerischen Frauen gegen das restriktive Familiengesetz in ihrem Land. Trotz der melancholischen Grundstimmung strahlt das Album Optimismus aus – oder „Hoffnung“, wie der Albumtitel lautet. BX