Die Nacht des langen Lesens

BÜCHER Von Silent Disco bis Graphic Novel: Berlins Bibliotheken laden ein zur ersten „Langen Nacht“

Buchfetischisten und Literatursüchtige, aufgepasst: Über 40 Büchereien laden am heutigen Mittwoch von 17 bis 24 Uhr zur ersten Langen Nacht der Bibliotheken ein. Es darf aber nicht nur selbst gelesen werden: Neben Diskussionsrunden zu Themen wie „Leben ohne Handy?“ gibt es wissenschaftliche Vorträge und Lesungen von Knut Elstermann, Marianne Cornil, Pascal Hugues, Wladimir Kaminer, Harald Martenstein oder Sara Bædel.

Anlass dieser Langen Nacht ist das 100-jährige Jubiläum des Deutschen Bibliothekartages. Dass es in ihren heiligen Hallen trotz aller Historie sehr lebendig zugehen kann, zeigen die Bibliotheken mit Konzerten, Performances und Workshops. Bei Silent Disco, Jazz- und Gospel-Konzerten darf getanzt werden.

Im Archiv der Jugendkulturen in der Kreuzberger Fidicinstraße 3 präsentiert Gabriel S. Moses „Subz“ – die Graphic Novel erzählt von der Rekrutierung eines Jugendlichen zum israelischen Militär. Die Bezirksbibliothek Friedrichshain-Kreuzberg in der Frankfurter Allee 14a lädt zur Nonstop-Lesung mit Lesebühne-Autoren. Über die Frage „Bildung: Ware oder öffentliches Gut?“ diskutieren Gesine Schwan und Hella Dunger-Löper in der Bibliothek des August-Bebel-Instituts in der Müllerstraße 163, Wedding.

Lesen im Knast

Den Stand der Technik bei Digitalisierung und Buchrestauration kann man bei einer Führung in der Staatsbibliothek Unter den Linden kennenlernen. Und wer möchte, darf die lange Nacht sogar im Gefängnis verbringen: Auch die JVA Hakenfelde in Spandau öffnet ihre Bibliothek. Eher gesetzt wird es dagegen bei der Literarischen Dampferfahrt der Mittelpunktsbibliothek Köpenick zugehen.

Veranstaltet wird die Lange Nacht von den drei bibliothekarischen Verbänden dbv Berlin, BIB Berlin und vdb Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit den Berliner Bibliotheken. Der Eintritt ist frei. JAKOB WAIS

lange-nacht-der-bibliotheken.de