Chronologie einer Welt-AG

7. Mai 1998: Ein „historischer Zusammenschluss“, sagt Daimler-Benz-Vorstandschef Jürgen Schrempp bei der Bekanntgabe der Fusion „unter Gleichen“ mit Chrysler. Er bezeichnet den neuen Konzern als profitabelsten Autobauer der Welt.

1999: Schrempp behält im ersten Jahr recht: DaimlerChrysler legt Rekordzahlen vor und erwirtschaftet einen Gewinn von 10,3 Milliarden Euro. Rund die Hälfte davon stammt von der US-Tochter Chrysler.

2000: Der Gewinn von DaimlerChrysler bricht aufgrund des schwachen Ergebnisses bei Chrysler um 3 Milliarden Euro ein. „Wir haben eine klare Strategie“, schreiben DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp und Finanzvorstand Manfred Gentz in einem Brief an die Aktionäre. Im November wird Nutzfahrzeugschef Dieter Zetsche nach Detroit geschickt, um Chrysler zu sanieren.

2001: Schrempp gibt sich drei Jahre, um die „Welt-AG“ zu sanieren. 26.000 Arbeitsplätze sollen bei Chrysler wegfallen, 6 Werke in den USA geschlossen werden. Bis zu 4 Milliarden Euro veranschlagt Schrempp für die Umstrukturierung. Ende des Jahres ist Chrysler immer noch Hauptverlustquelle und reißt den Konzern ins Minus: 5,2 Milliarden Euro Gesamtverlust.

2005: Qualitätsprobleme bei Mercedes, gute Zahlen dagegen von Chrysler. Das Sanierungsprogramm scheint zu greifen. „Die Qualität von Mercedes-Benz war nicht in Ordnung“, gesteht Schrempp ein. Am Jahresende räumt er seinen Platz.

2006: Sanierer Zetsche wird Nachfolger von Schrempp. In einem Brief an die Belegschaft schreibt er, dass noch „ein langer und harter Weg vor uns liegt“. Die Verkaufszahlen von Chrysler auf dem US-Markt brechen ein.

2007: Seit Februar versucht Zetsche, Chrysler loszuwerden. SG