miethai: heizkosten
: Warmer Winter mit Folgen

Die Nachfrage-Entwicklung auf den weltweiten Energiemärkten, die Spekulation mit Energie und die Gier der Energiekonzerne haben in den letzten Jahren zu einem rasanten Anstieg der Heizkosten geführt. Insbesondere die Preise für Erdgas sind im vergangenen Jahr gegenüber 2005 um etwa 23 Prozent angestiegen. Beim Heizöl war es mit plus zwölf Prozent nur etwa die Hälfte. Gemessen am Preisniveau von 1998 ist beim Erdgas von einer Verdoppelung auszugehen und beim Heizöl fast von einer Verdreifachung. Damit haben wir zum ersten Mal die Situation, dass die Preise für Heizöl, für Erdgas und für Fernwärme etwa gleich hoch sind.

Bei den Heizkosten wird sich das wegen des warmen Winters 2006/2007 nicht ganz so gravierend auswirken. Bei einer kalenderjährlichen Abrechnung werden wir 2006 witterungsbedingt im Vergleich zu 2005 von einem etwa zehn Prozent wärmerem Jahr profitieren. Wer eine Heizkostenabrechnung für den Zeitraum Mai 2006 bis April 2007 erhält, kann damit rechnen, dass die im Vergleich mit 2005/2007 um 27 Prozent wärmere Heizperiode stark kostensenkend gewirkt hat.

Insgesamt aber werden die Kosten eher steigen, da der Effekt des warmen Winters von der Energiepreisentwicklung wohl mehr als aufgefressen wird. Besonders gravierend wirkt sich diese Kostenentwicklung aus, wenn andere kostentreibende Faktoren – etwa das Heizverhalten und die Lage der Wohnung – hinzukommen. Liegt die Wohnung unterm Dach oder im Erdgeschoss, so haben selbst sparsame MieterInnen bei durchschnittlichen Temperaturen oft recht hohe Heizkosten. Auch wer oft zu Hause ist und viel heizen muss – wie ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern – muss nun noch tiefer in die Tasche greifen. Begrenzt werden kann dies durch das richtige Heizverhalten – allerdings nur in Maßen.

ACHIM WOENS ist Berater bei Mieter helfen Mietern, Bartelsstr. 30, ☎ 431 39 40, www.mhmhamburg.de