Radler kleben Autofahrern eine

Mit Großplakaten an Hauptstraßen will der ADFC Motorisierte zum Umstieg aufs Fahrrad bewegen – passend zur Sternfahrt am 3. Juni. Verein rechnet mit 250.000 Teilnehmern

Neuheit der diesjährigen Sternfahrt ist eine Rennradroute aus Mecklenburg-Vorpommern. Wer ab dem Bahnhof Greifswald mitradeln möchte, sollte jedoch laut dem ADFC-Landesvorsitzenden Benno Koch „sehr gut trainiert“ sein. Immerhin erfordere die 227 Kilometer lange Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 28 Kilometern pro Stunde.

Die traditionelle Sternfahrt in Berlin, veranstaltet vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub Berlin (ADFC), findet am 3. Juni statt. Seit gestern werben rund 1.000 Großflächen in Berlin und Brandenburg für die „größte Fahrraddemonstration der Welt“. Die Plakate werden vor allem an Hauptverkehrsstraßen aufgestellt. „Wir wollen damit alle Autofahrer ansprechen und sie auffordern, das Fahrrad auszuprobieren“, sagt ADFC-Landeschef Koch, der außerdem auch Berlins Fahrradbeauftragter ist.

„Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Der Umstieg aufs Fahrrad ist eine ganz einfache Möglichkeit“, erklärt Ralf-Thomas Stichel, Geschäftsführer der Ströer Gruppe. Die Außenwerbefirma stellte die Plakatflächen für die 31. Sternfahrt zur Verfügung.

Von 18 Startpunkten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aus bündeln sich die Sternfahrtrouten auf den Autobahnabschnitten der Avus und des Berliner Stadtrings. Von dort aus geht es zum Großen Stern. Ziel aller Routen ist das Umweltfestival der Grünen Liga am Brandenburger Tor. Hier präsentieren sich zum zwölften Mal 150 Aussteller zu verschiedenen ökologischen Themen.

Die Großveranstaltung zählte in den vergangenen Jahren jeweils rund 250.000 Teilnehmer. Für dieses Jahr rechnet der ADFC mit einer ähnlich hohen Zahl. Auch bei kräftigen Sturmböen und heftigen Regenschauern nahmen immer noch rund 100.000 Radbegeisterte teil – nicht nur aus Berlin, Brandenburg und dem übrigen Deutschland, sondern aus ganz Europa und Südafrika.

Für ADFC-Chef Koch ist die Geschichte der Sternfahrt ein Erfolgsgeschichte. Vergangenes Jahr sei der Anteil der Radfahrer an den Verkehrsteilnehmern in Berlin auf 12 Prozent gestiegen – doppelt so viel wie Anfang der 90er-Jahre. Seit dem Jahr 2000 hat nach Senatsangaben die Zahl der täglichen Radfahrten in Berlin um 16 Prozent zugenommen.

CATHERINE KIMMLE