die anderen zum rücktritt von weltbank-präsident paul wolfowitz
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In Zürich schreibt der Tages-Anzeiger: Paul Wolfowitz war der falsche Mann zur falschen Zeit. Als Architekt des Irak-Krieges musste er den auf Armutsfragen spezialisierten Angestellten der Weltbank von Anfang an als Provokation erscheinen; ihr Kernauftrag stand und steht in einem scharfen Gegensatz zur Ideologie der Neokonservativen, die am Beispiel des Irak ihre und nur ihre Vorstellung einer demokratischen Welt durchboxen wollten. Insofern ist das Scheitern von Wolfowitz auch ein Scheitern der Regierung Bush. Wie zuvor mit John Bolton in der UNO ist es ihr auch bei der Weltbank nicht gelungen, ihre Forderung nach transparenteren internationalen Organisationen mit Personen durchzusetzen, die dazu das persönliche Format gehabt hätten.

In Kopenhagen meint die liberale Politiken: Die kurze Karriere von Paul Wolfowitz in der Weltbank ist vor allem Ausdruck der Tatsache, dass er nie Präsident einer multilateralen Einrichtung hätte werden dürfen, die Mitgliedsländer zur Bekämpfung von Armut vereinen soll. Die europäischen Regierungen haben sich endlich mal zusammengerissen und den Rücktritt von Wolfowitz verlangt. Wenn sie schon mal dabei sind, sollten sie jetzt auch fordern, dass die bisherige Praxis bei der Ernennung des Weltbankpräsidenten geändert wird. Derzeit ist dies das exklusive Recht der USA.