Bahntower hat einen Sprung

Aus dem 10. Stock der Bahn-Zentrale fielen Glassplitter auf den Vorplatz. Keine Verletzten

Die Deutsche Bahn hat wahrlich kein Glück mit ihren Gebäuden: Nachdem vor sieben Wochen während des Orkans „Kyrill“ ein Stahlträger des neuen Hauptbahnhofs in die Tiefe stürzte, brach gestern ein Zierelement aus Glas an der Konzernzentrale am Potsdamer Platz. Die Folge: Kleine Teile des Elements fielen aus dem 10. Stock auf den Platz vor dem „Bahntower“. Verletzt wurde niemand.

Keinen Grund zur Aufregung sah deswegen eine Sprecherin des Sony-Centers, zu dem der 103 Meter hohe Büroturm gehört. Die Bahn ist Mieter des Gebäudes, in dem auch Bahnchef Hartmut Mehdorn sein Büro hat. „Es sind nur einige Glasteilchen runtergefallen, keine größeren Stücke“, betonte die Sprecherin.

Die Polizei hatte zunächst gemeldet, dass sich eine Strebe am Bahntower gelöst habe und auf die Straße gefallen sei. „Es gab einen großen Aufruhr, aber diese Darstellung stimmt nicht. Da wurde ein so genanntes Glasschwert mit einer Strebe verwechselt“, sagte die Sprecherin. Ein Glasschwert ist eine Verzierung, die senkrecht auf der Fassade sitzt.

Bahn-Angestellte hatten entdeckt, dass in einer dieser Verzierungen das Glas gesprungen war. Zwei Arbeiter hätten dann mit Hilfe einer Plattform, die an der Fassade runtergelassen wurde, das defekte Teil demontiert. Dabei seien „einige Brösel“ auf den Boden gefallen. Eine etwas beschönigende Beschreibung: Denn der zeitweilig abgesperrte Bereich vor dem Bahntower war mit vielen sehr kleinen Glasteilchen bedeckt.

Laut Polizei kam ein Statiker, um den Schaden zu begutachten. Bereits im August war ein Teil einer Glasverzierung des Bahntowers auf einen Fußweg gestürzt. Die Bahn gab gestern keine Auskünfte zu dem aktuellen Vorfall. CHRISTINA HEBEL