Immer mehr sind bedürftig

BRANDENBURGER TAFEL An einzelnen Ausgabestellen wie in Teltow hat sich die Zahl der Bedürftigen fast verdoppelt. In Berlin-Brandenburg gibt es 41 Tafeln

Die Brandenburger Tafeln haben einen immer größeren Andrang zu bewältigen. „An einzelnen Ausgabestellen hat sich die Zahl der Besucher fast verdoppelt“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes der Tafeln, Norbert Weich, der Nachrichtenagentur dpa. So habe sich etwa die Zahl der Bedürftigen in Teltow von rund 120 während des Sommers auf derzeit bis zu 240 erhöht.

An den Ausgabestellen stünden nicht mehr nur Hartz-IV-Empfänger und einkommensschwache Rentner, sondern auch Asylbewerber und Flüchtlinge. „Bei uns hat jeder Zugang, der Unterstützung braucht und das nachweisen kann“, sagte Norbert Weich. Dafür müssten Belege gezeigt werden.

„Die Helfer stehen vor einer unglaublichen Herausforderung“, sagte der 2. Vorsitzende der Potsdamer Tafel, Johannes Wegner, die auch für Teltow zuständig ist. „Wir sind an unsere Kapazitätsgrenzen gekommen.“ Wichtig sei ein gerechtes Verteilsystem, damit die größte Not gelindert werden könne.

Die Bedürftige erhalten je nach Angebot kostenfrei oder gegen einen symbolischen Betrag Brot, Obst, Gemüse, Nudeln, Wurst, Käse und Süßigkeiten. „Wir können aber keine Grundversorgung sichern, sondern bieten Unterstützung“, so Weich.

Ehrenamtliche und Mitarbeiter des Bundesfreiwilligendienstes bereiteten die Lieferungen für die Ausgabestellen vor. Unter anderem werde nicht mehr Verwendbares aussortiert. Pro Tag würden landesweit aus Supermärkten und gastronomischen Einrichtungen fast vier bis fünf Tonnen abgeholt. Etwa zwei bis drei Tonnen können dann in den Tafeln verteilt werden. Zwischen 300 und 400 Kilometer lege jedes Fahrzeug am Tag zurück, um Spenden einzusammeln. Es würden dringend Lebensmittelspender benötigt, sagte Weich. „Wir können nur das weitergeben, was uns zur Verfügung gestellt wird.“

In der Region Berlin-Brandenburg gibt es nach Angaben des Landesverbandes 41 Tafeln mit 100 Ausgabestellen, 55 davon in Brandenburg. Bis zu 50.000 Bedürftige in der Region sind derzeit für eine Versorgung registriert. DPA