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lob des staatsschutzes: immer auf posten

Wer würdigt eigentlich die Arbeit unserer tapferen Staatsschützer? Niemand! Dann müssen wir das wohl übernehmen. Irgendjemand muss den schmutzigen Job ja machen. Wie jetzt zu erfahren war, haben Staatsschützer in Hamburg Briefzentren der Post durchsucht, um zu erfahren, in welche Briefkästen Bekennerschreiben für Autobrandanschläge eingeworfen wurden. Nun sollen diese Briefkästen rund um die Uhr observiert werden. Kann sich eigentlich irgendjemand vorstellen, was das für eine unglaublich öde, trostlose und sterbenslangweilige Tätigkeit ist? Rund um die Uhr einen Briefkasten zu bewachen? Das ist ungefähr so spannend, wie einem Zehennagel beim Wachsen zuzusehen. Während 95 Prozent der Bevölkerung das schöne Wetter im Freibad oder Café genießen, hocken unsere heldenhaften Briefkastenbewacher stumpfsinnig in stickigen Blechbüchsen. Das Traurigste daran aber ist: Niemand würdigt diese verdienstvolle Arbeit. Deshalb loben wir jetzt einmal unsere Staatsschützer. Allein dafür, dass sie auf ihrem Posten wenigstens nichts Schlimmeres anstellen können.

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