piwik no script img

DIESMAL DEUTLICH ERFREULICHER ALS DAS WETTERSchnell ins Konzert!

Andreas Schnell

Ganz schaut es aus, als hätte unser ein wenig verzweifelter letzter Aufruf an den Konzertherbst, doch endlich in Aktion zu treten, gewirkt: Zum Beispiel sind am heutigen Samstabend ab 19.30 Uhr Arliss Nancy im Lagerhaus zu Gast. Klassischer amerikanischer Rock mit Punk-Grundierung. Im Sendesaal spielt ab 20 Uhr das Omer Klein Trio, ein im Jazz-Sinne klassisch besetztes Piano-Trio, das auch schon auf John Zorns Tzadik-Label veröffentlichte. Technisch souverän, musikalisch auf hohem Niveau Orient und Okzident zusammenführend, dringend empfohlen nicht nur für Jazz-Fans. Und für die etwas burschikosere Unterhaltung spielen The Jack Wood ab 20 Uhr im Karo.

Am Sonntag gibt es einen mit Sicherheit sehr kurzweiligen Abend mit GoGoPenguin, einem weltoffenen Jazz-Trio, das sich von den Klassikern ebenso gern beeinflussen ließ wie von Breakbeat-Künstlern wie Aphex Twin und Squarepusher, aber auch von Massive Attack, Brian Eno und Komponisten wie Debussy. Ab 20 Uhr im Sendesaal.

Ob der Sohn des legendären Ginger Baker, zu Ruhm gekommen mit Cream und einer der ersten Rockmusiker, die sich mit afrikanischer Polyrhythmik befassten, ein wenig oder auch viel von den Fähigkeiten seines Vaters auf den Weg mitbekommen hat, erfahren Interessierte am Dienstagabend im Meisenfrei Blues Club, wo besagter Spross mit seiner Band Kofi Baker’s Cream Experience ab 20 Uhr gewiss auch alte Hits zum Besten geben wird.

Am Donnerstag wäre es weise, vor allem nicht in die Glocke zu gehen, wo ab 20 Uhr die amerikanischen Mainstream-Rocker Foreigner ein akustisches Konzert spielen. Da ist ja noch das Konzert von Saxon im Aladin (20 Uhr) interessanter. Noch besser: Monkey3, die am gleichen Abend im Römer spielen. Denen attestierten wir vor rund einem Jahr geistige Nähe zu den leider verblichenen 35007. „Bisweilen schweifen sie zwar in Schweine-Rock-Gefilde ab, sind aber insgesamt durchaus originell“, lautete unsere Empfehlung, die auch heute noch zutreffen sollte.

Mit Zeitgenossenschaft hat das Konzert von The Musical Box am Freitag, 20 Uhr, in der Glocke natürlich nichts am Hut. Stattdessen steht die originalgetreue Aufführung des Genesis-Albums „Selling England By The Pound“ auf der Agenda. Und nimmt man das Reenactment von „The Lamb Lies Down On Broadway“ zum Maßstab, ist das eine feine Sache für Zuspätgekommene.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen