Abzugsplan für Afghanistan

USA Deutsche Opposition fordert Rückzugskonzept nach amerikanischem Vorbild. Obama will noch in diesem Jahr 10.000 Soldaten abziehen

BERLIN dapd | Die Opposition nutzt die Rückzugspläne von US-Präsident Barack Obama, um die deutsche Debatte über einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan zu forcieren. Die schwarz-gelbe Bundesregierung müsse ebenfalls einen konkreten Zeitplan vorlegen. Obama hatte zuvor erklärt, dass noch in diesem Jahr die ersten US-Soldaten Afghanistan verlassen werden. SPD-Fraktionsvize Gernot Erler forderte von der Regierung, dass auch sie darlegen müsste, wie die Übergabe der Verantwortung an die Afghanen aussehen solle. Nur wenn der international vereinbarte Übergabeprozess bis 2014 eingehalten werde, bestehe eine Chance auf Erfolg.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte, in Deutschland müsse die Zeit „vager Floskeln und schwammiger Ankündigungen“ vorbei sein. Er forderte spätestens bis zum Herbst einen konkreten Abzugsplan und den Beginn der Truppenreduzierung bis zum Jahresende. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) bekräftigte, dass Deutschland seine Truppen bald reduzieren wolle. Ende des Jahres sollen die ersten Soldaten zurück in die Heimat kommen. Obama hatte angekündigt, noch in diesem Jahr 10.000 US-Soldaten vom Hindukusch abzuziehen, weitere 23.000 bis Sommer 2012.

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