Teure Familienhilfe

KOSTEN Senator Scheele will Einzelfallhilfe senken. Familien sollen gemeinsam betreut werden

Der SPD-Senat will die immense Kostensteigerung bei der Familienhilfe eindämmen. Dafür schließt er jetzt Verträge mit den Bezirken. Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) sagte diesbezüglich dem Hamburger Abendblatt, er wolle problembelastete Familien aus der Isolation ihrer eigenen Wohnung herausholen.

Mit so genannten „sozialräumlichen Angeboten“ will Scheele die Nachfrage nach Einzelfallhilfen senken. Das Prinzip: Wenn mehrere Familien gemeinsam in Einrichtungen betreut werden, brauchen sie weniger kostspielige Einzelfallhilfen. Die Kosten in der Familienhilfe sind in den letzten zehn Jahren um 100 Millionen Euro gestiegen.

„Es handelt sich nicht allein um ein Sparkonzept“, versichert Behördensprecherin Julia Seifert der taz. „Wir halten es auch fachlich für richtig und wichtig.“ Einige Familien belasse die Einzelhilfe in ihrer Hilflosigkeit.

Mit fünf Bezirken hat die Sozialbehörde bereits Verträge abgeschlossen. So bekommt Eimsbüttel eine Million Euro für sozialräumliche Angebote und verpflichtet sich im Gegenzug, die Kosten der entsprechenden „Hilfen zur Erziehung“ von 24,4 Millionen Euro um 700.000 Euro zu senken. EMS