hamburg heute
: Intellektuelle Provokation

Der Kulturtheoretiker Slavoj Žižek erklärt die Menschlichkeit des Stalinismus

Slavoj Žižek ist in Hamburg zu Gast – das wäre für sich genommen schon eine Meldung wert. Der slowenische Theoretiker gilt als global agierender Philosophie-Entertainer, dessen Vorträge an US-amerikanischen Universitäten ähnlichen Status genießen sollen wie andernorts die Auftritte von Popstars. Der Inhalt seiner Thesen, die oft genug ebenfalls bemerkenswert sind, tritt dabei zuweilen hinter die Show des begnadeten Performers zurück.

Natürlich dürfte Žižek es bei seinem Vortrag auf Kampnagel heute Abend nicht dabei belassen, sich selbst zur Wirkung zu bringen. Der Philosoph, Kulturkritiker und nicht praktizierende Psychoanalytiker gedenkt dem geneigten Publikum eine These zu erklären, die für sich schon die Alsterdorfer Sporthalle füllen könnte: „Wie der Stalinismus die Humanität der Menschheit rettete“. Kurz zusammengefasst behauptet Žižek, dass die große stalinistische kulturelle Transformation der 1930er Jahre keinesfalls die größtmögliche Katastrophe darstellte, die über Russland hätte hereinbrechen können – sondern im Gegenteil das gerettet habe, was man die „Menschlichkeit des Menschen“ nennen könne. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen.

Mit dem heutigen Vortrag beginnt der zwölftägige Themenblock „Tito – der dritte Weg“ auf Kampnagel. ee

heute, 20 Uhr, Kampnagel [k2]