US-Luftangriff in Somalia

Angeblich ausländische Al-Qaida-Kämpfer in Gefecht in der Region Puntland verwickelt

BOSSASSO rtr/taz ■ Ein US-Kriegsschiff hat einem Fernsehbericht zufolge mutmaßliche Al-Qaida-Extremisten im Nordosten Somalias unter Beschuss genommen. Anwohner berichteten am Wochenende von Raketeneinschlägen in einer Berggegend, in die ausländische Kämpfer geflohen seien. Die Kämpfe hätten begonnen, nachdem eine Gruppe von Islamisten per Boot in der Gegend gelandet sei. Die Extremisten, darunter auch Ausländer, hätten sich zunächst Feuergefechte mit der Polizei geliefert.

„Gestern haben wir sechs Terroristen aus Amerika, Großbritannien, Schweden, Marokko, Pakistan und dem Jemen getötet“, sagte der Finanzminister der halbautonomen somalischen Region Puntland, Mohamed Ali Yusuf, am Sonntag in Bossasso. Fünf Puntland-Soldaten seien verwundet worden. Mittlerweile seien die Kämpfe beendet. Die Straßen zu der Berggegend, in der die Raketen eingeschlagen waren, wurden von Lastwagen der örtlichen Sicherheitskräfte blockiert. Puntland ist die Hochburg des Präsidenten der somalischen Übergangsregierung, Abdullahi Yusuf, und hat einen regen Bootsverkehr mit Jemen auf der gegenüberliegenden Seite des Golfs von Aden.

Laut CNN galt der US-Luftangriff einem Verdächtigen, der in die Attentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 verwickelt gewesen sein soll. US-Verteidigungsminister Robert Gates lehnte eine Stellungnahme ab und sagte, es handle sich möglicherweise um einen andauernden Einsatz.

Eine somalische Bewegung der jungen Mudschaheddin erklärte, bei den „wahllosen“ US-Schlägen sei keiner ihrer Kämpfer zu Schaden gekommen. Aber sie habe elf Soldaten getötet.