MILITANTE SALAFISTEN
: Nordrhein-Westfalen baut Prävention aus

BOCHUM | Nordrhein-Westfalen weitet sein Präventionsprojekt gegen gewaltbereite Salafisten aus. Das kündigte Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) gestern in Bochum an. Damit soll verhindert werden, dass junge Leute in die militante islamistische Szene abrutschen oder sogar in den Dschihad ziehen.

Ein halbes Jahr nach dem Start der Pilotprojekte wenden sich pro Woche rund 40 Eltern und Lehrer an die bisherigen Anlaufstellen in Bochum, Bonn und Düsseldorf. Betreuer nehmen Kontakt zu Jugendlichen auf, die von Familie oder PädagogInnen als gefährdet angesehen werden. Bislang werden neun junge Männer und eine junge Frau betreut. „Die vielen Nachfragen von Angehörigen und Lehrern zeigen, dass das Projekt angenommen wird“, sagte Jäger. Deswegen soll es landesweit ausgedehnt werden, ab Anfang 2015 zunächst auf Köln, den Niederrhein und das Dreieck Solingen/Wuppertal/Remscheid. Im Dezember wird Jäger das Projekt bei der Innenministerkonferenz vorstellen. „Wir müssen solche Netzwerke in ganz Deutschland haben, um das Anwachsen dieser Bewegung zu verhindern“, sagte er. (taz)