Haftbefehle gegen Manager

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat gegen Verantwortliche des Finanzkonzerns Göttinger Gruppe Strafverfahren eingeleitet. „Wir ermitteln wegen des Verdachts des Betruges und des Kapitalanlagenbetruges“, sagte Sprecher Klaus Ziehe. Tausende von Anlegern sollen hohe Verluste erlitten haben. Die Staatsanwaltschaft prüfe, ob das Unternehmen dabei betrügerisch agiert habe. Gegen die Göttinger Gruppe laufen bereits seit 2004 Ermittlungen wegen Insolvenzverschleppung.

„In jüngster Vergangenheit haben sich die Strafanzeigen gegen die Göttinger Gruppe gehäuft“, sagte Ziehe. Jetzt habe seine Behörde ein Sammelverfahren eingerichtet. Verbraucherschützer warnen seit Jahren vor dem Göttinger Unternehmen. Bei der Göttinger Gruppe war gestern niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Den Anlegern des Finanzkonzerns drohe ein finanzielles Desaster, fürchtet das Deutsche Institut für Anlegerschutz (DIAS). Das Unternehmen stecke in „dramatischen Liquiditätsschwierigkeiten“. Das Amtsgericht Göttingen hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen bereits rund 170 Erzwingungshaftbefehle gegen Verantwortliche des Konzerns erlassen. Anleger hatten sie beantragt, weil ihnen das Unternehmen gerichtlich zugesprochene Rückzahlungen nicht leisten wollte. Nach Angaben des Gerichts geht es für die Anleger um Beträge zwischen 3.000 und 20.000 Euro. DPA