unterm strich
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Und weiter geht’s mit der People-Berichterstattung: Claus Peymann denkt darüber nach, seinen Intendantenvertrag am Berliner Ensemble über das Jahr 2009 hinaus zu verlängern. „Ich habe die politisch Verantwortlichen gebeten, mir bis nach dem Sommer Bedenkzeit zu geben“, sagte Peymann in einem dpa-Gespräch. „Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich meinen Vertrag noch einmal um zwei weitere Jahre verlängern will.“ Am 7. Juni wird er 70 Jahre alt wird. Immerhin hat er schon (oder noch?) Pläne: „Für die Spielzeit 2008/2009 plane ich die Produktion beider Teile von Goethes Faust. Die Aussicht – und Hoffnung – auf dieses Projekt geben mir vielleicht die Kraft und den Mut, noch ein bisschen weiterzumachen.“ Außerdem holt Peymann mal wieder zum Rundumschlag aus: Die deutschen Theater setzen ihm zufolge zurzeit zu sehr auf Unterhaltung. „Das ganze Trash- und Videoclip-Theater mit seinen Kurzfassungen der großen Dramen führt zu einer Marginalisierung der Kunst und zum Zerstören der Schauspielerpersönlichkeiten.“

Ach, und da wir gerade dabei sind, können wir auch noch aus dem Tagesspiegel von gestern was zu Peymann beisteuern. Das Berliner Blatt zitiert nämlich aus einem offenen Brief des Schauspielers Gert Voss an Claus Peymann, der sich über Voss’ angebliche „Mordspension“ in Wien geärgert hatte: „Sie aber beziehen eine Burgtheaterpension, eine deutsche Rente und eine Intendantengage von über 200.000 Euro, mit der Sie in einem Interview geprahlt haben, dass Sie der teuerste Intendant in Berlin sind. Ich habe eine deutsche Rente von 800 Euro und eine österreichische Rente von 1300 Euro und bin gezwungen, lebenslang zu arbeiten.“ Ob diese Gage auch etwas mit Peymanns Vertragsüberlegungen zu tun hat? Wir meinen ja nur.