Baldin-Sammlung kehrt zurück

Im Streit um die Rückgabe russischer „Beutekunst“ an Deutschland sollen sich beide Seiten über die Rückkehr der Baldin-Sammlung nach Bremen geeinigt haben. Eine Arbeitsgruppe der Kulturministerien beider Länder habe die teilweise Rückgabe der rund 362 Meisterzeichnungen besiegelt, berichtet das russische Wochenmagazin Itogi in seiner aktuellen Ausgabe. Die Einigung sehe vor, dass Russland zwei Dutzend der grafischen Arbeiten behalten kann sowie rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung von Kulturdenkmälern in den Städten Pskow und Nowgorod erhält. Von deutscher Seite lag zunächst keine Bestätigung dafür vor. Zu dem Konvolut gehören unter anderem Zeichnungen von Rembrandt, Rubens, Van Gogh und Dürer. Die Kunsthalle Bremen hatte bereits vor mehr als drei Jahren angeboten, Russland 20 Werke zu überlassen. Der russische Kulturminister Alexander Sokolow wollte jedoch von deutscher Seite Entschädigung dafür, dass sein Land die Bilder jahrzehntelang konserviert habe. Nach dem russischen Beutekunstgesetz, das die Selbstentschädigung für Kriegsverluste per Kunstbeute anerkennt, hat der Staat keinen Anspruch auf die Sammlung. Denn der Offizier Viktor Baldin hatte die Bilder nach dem Zweiten Weltkrieg eigenmächtig aus Deutschland mitgenommen und dem Moskauer Architekturmuseum übergeben. Er selbst hatte sich für eine Rückgabe eingesetzt. DPA