„Die kommen nicht lange“

BEIRAT Das Stadtteilparlament in Gröpelingen formiert sich und die NPD darf mit dabei sein

■ 57, ist Leiter des Ortsamtes West, zuständig für Findorff, Walle, Gröpelingen.

taz: Heute konstituiert sich der Beirat Gröpelingen, in dem jetzt auch Gabriela Yardim von der NPD sitzt. Was erwarten Sie?

Hans-Peter Mester: Eine Aufmerksamkeit, die einem einzelnen Beiratsmitglied eigentlich gar nicht gebühren sollte. Man muss da Alltagsarbeit einkehren lassen und dann sehen, was bleibt von dem, was da jetzt so heiß diskutiert wird. Wir kennen das in Gröpelingen, das ein Mandat von rechts außen besetzt wird. Die bisherige Erfahrung hat gezeigt, dass die Damen und Herren nicht allzu lange zu uns kommen.

Fielen sie im Beirat durch rechte Propaganda auf?

Nein, keiner von denen, die auf diesen Positionen saßen, hat sich bisher eingebracht, die meisten blieben nach kurzer Zeit weg oder kamen gar nicht erst.

In Blumenthal, wo die NPD ebenfalls einen Sitz hat, wurde die Redezeit für alle begrenzt.

Ich erwarte, dass wir so etwas nicht beschließen und man das hier für entbehrlich hält. Es gibt andere Möglichkeiten der politischen Auseinandersetzung, um deutlich zu machen, wo die richtigen und wo die falschen Wege sind.

Etwa mit einer Demo...

Wir werden heute eine Mahnwache haben, zu der das „Bündnis gegen Rechts“ aufgerufen hat.

Das entstand 2006 anlässlich des gescheiterten Aufmarsches der Rechtsextremen in Walle. Gabriela Yardim meldete ihn damals an...

Ich selbst habe sie bisher nicht wahrgenommen.

Warum konnte es die NPD in Gröpelingen schaffen?

Wir haben leider ein Wählerpotential in Gröpelingen, dass es immer wieder ermöglicht, dass ein solches Mandat besetzt wird. Wir haben hier Menschen, die uns verloren gegangen sind und die nicht damit leben können, das wir hier ein bisschen bunt sortiert sind. Aber Patentrezepte dagegen gibt es sicherlich keine. Interview: Jan Zier

19 Uhr, Beim Ohlenhof 10