Merkel zieht positive Gipfelbilanz

Erfolgreiche Beschlüsse zu Klimaschutz, Afrika-Hilfen und Einbeziehung der Schwellenländer

HEILIGENDAMM afp/ap ■ Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Abschluss des G-8-Gipfels eine positive Bilanz des dreitägigen Treffens gezogen. „Ich glaube, wir können sagen, dass es ein erfolgreicher G-8-Gipfel war“, sagte Merkel in ihrer Abschlusspressekonferenz gestern in Heiligendamm. Konkret nannte sie die Beschlüsse zum Klimaschutz, aber auch die stärkere Einbeziehung von Schwellenländern (s. o.) in den Gesprächsprozess und die beschlossenen Hilfen für Afrika.

Die G-8-Mitglieder hätten die wichtigen Arbeiten des Weltklimaberichts als Grundlage anerkannt. „Wir sind uns einig, dass es langfristige Reduktionsziele geben muss.“ Die CO2-Reduktionsziele der EU und Japans würden nun ernsthaft in Betracht gezogen. Beim Klimaschutz spielten die Entwicklungs- und Schwellenländer in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle, unterstrich die Kanzlerin.

Weiter betonte sie vor allem das Bekenntnis der G-8-Staaten, dass der Klimaschutzprozess im Rahmen der UNO stattfinden soll. „Die Meinungen gehen noch ein Stück weit auseinander“, räumte sie weiter bestehende Differenzen ein. Die Kanzlerin wies darauf hin, dass die deutsche G-8-Präsidentschaft noch bis Ende dieses Jahres andauert. Damit „sind wir auch in den nächsten Monaten dafür verantwortlich, dass Vieles, was hier besprochen wurde, nicht in Vergessenheit gerät“.

Als weiteren Fortschritt hob Merkel die G-8-Zusage im Kampf gegen Aids in Afrika hervor. Viele Länder hätten sich der US-Initiative angeschlossen, so dass in den nächsten Jahren zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria 60 Milliarden Dollar mobilisiert werden könnten. Die G 8 fühlten sich verpflichtet, die UN-Millenniumsziele einzuhalten. Die afrikanischen Länder wünschten sich einen institutionellen Rahmen, wie die Zusagen umgesetzt würden, sagte Merkel weiter.

Auch Gespräche am Rande hätten eine Rolle gespielt, sagte sie offenbar mit Blick auf die Gespräche zwischen US-Präsident George W. Bush und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die US-Pläne für ein Raketenabwehrsystem.