Informel statt Klassik

Bundespräsident Horst Köhler stellt in Bonn ein neues Kunstkonzept für die Villa Hammerschmidt vor

Die repräsentativen Räume der Villa Hammerschmidt waren zu Bonner Regierungszeiten mit klassischer Kunst ausgestattet. Die Bilder wurden teilweise in den ersten Amtssitz des Bundespräsidenten, das Berliner Schloss Bellevue, gebracht oder von Leihgebern zurückerbeten. Die Werke aus der so genannten „Linzer Sammlung“ wurden zurückgegeben, weil bei einigen der Verdacht bestand, zur so genannten Raubkunst zu zählen. Eine deutsche Amtsvilla ohne repräsentative Kunst?

Bundespräsident Horst Köhler hat am Samstag in Bonn ein neues Kunstkonzept für die Villa Hammerschmidt vorgestellt. Insgesamt 46 Werke der informellen Maler Karl Otto Götz und Bernard Schultze sowie der Fotografen Hugo Erfurth und August Sander schmücken künftig die Räume des Bonner Amtssitzes des Bundespräsidenten. Alle vier international renommierten Künstler haben biographische Bezüge zum Rheinland.

Die in Zusammenarbeit mit dem Kölner Museum Ludwig ausgewählte Kunst verbindet gestisch-abstrakte Malerei mit Porträtfotografie. „Das ist ein neues Kapitel in der Geschichte der Villa Hammerschmidt“, sagte Köhler. Die Werke würden einen neuen, spannungsvollen Dialog zwischen den Jahrhunderten in Gang setzen, die diese Villa erlebt habe. DPA/PEL