Nigerianer stirbt bei Abschiebung

MADRID epd/rtr ■ Ein Nigerianer ist während seiner Abschiebung aus Spanien im Flugzeug gestorben. Der Polizeigewerkschaft SUP zufolge habe der 23-Jährige ein Tuch verschluckt, mit dem er geknebelt worden sei, und sei daran gestorben, berichtete die spanische Tageszeitung El País gestern. Zuvor waren nach dem Zeitungsbericht bereits zwei Abschiebeversuche des Nigerianers gescheitert, weil er sich dabei heftig zur Wehr gesetzt hatte. Die Familie des Toten zeigte die beteiligten Polizisten unterdessen wegen Misshandlungen an. Ein weiterer Migrant, der schließlich nach Nigeria abgeschoben worden sei, habe beobachtet, wie die Polizisten auf den an Händen und Füßen gefesselten Mann eingeschlagen hätten, sagte ein Bruder des Nigerianers. Der Mann hatte sich den Berichten zufolge illegal in Spanien aufgehalten. In seiner Heimat wurde er wegen Mordes und Vergewaltigung gesucht. Auch in Spanien war er beschuldigt, mehrere Gewalttaten verübt zu haben. Nachdem die Besatzung den Tod des Mannes bemerkt hatte, kehrte das Flugzeug um und landete in Alicante.