Ungeliebter Beistand?

Ein offener Brief zur Filmförderung bleibt kommentarlos

Aus Berlin kommt unerwartete Unterstützung für Nordrhein-Westfalens Filmschaffende. In einem offenen Brief fordert die Deutsche Filmakademie von der Landesregierung, die zwanzigprozentige Kürzung der Landesmittel für die Filmförderung zurückzunehmen und diese „kontinuierlich wieder für die Filmstiftung NRW zur Verfügung“ zu stellen.

Thomas Spieß, Filmproduzent in Köln („Deutschland, ein Sommermärchen“) und Vorstandsmitglied der Filmakademie, begründete den Vorstoß gegenüber der taz: „Die Filmbranche hat eine mittelständische Produzentenkultur, die seit Jahren wächst.“ Nur durch eine kontinuierliche Filmförderung könne man junge Autoren und Regisseure nach ihrem Studium in Köln, etwa an der Internationalen Schule für Film (IFS), weiter an die Region binden. Die IFS, im Brief namentlich genannt, wollte das Schreiben jedoch nicht kommentieren.

Der Hintergrund der Aktion ist folgender: Im Mai 2006 verabschiedete die Regierung Rüttgers eine Kürzung des Landeszuschusses an die Filmstiftung NRW um zweieinhalb Millionen Euro. Der Anteil des Landes an dem jetzt 33 Millionen Euro starkem Budget für 2007 beträgt ein Drittel, den Rest teilen sich RTL, ZDF und der WDR. Auch von Seiten der Staatskanzlei jedoch kein Kommentar, Medienstaatssekretär Krautscheid sei nicht zu erreichen, so sein Büro.

Trotz allem sei es der Filmstiftung gelungen, die Kürzungen nicht „zu Lasten der Schwächsten“, der Kinobetreiber und Filmstudenten gehen zu lassen, so ihr Chef Manfred Schmidt-Osbach. Den Vorstoß aus Berlin wollte jedoch auch er nicht kommentieren: „So kurz vor dem Medienforum möchte ich kein Öl in den Heuhaufen gießen. CHW