US-Soldaten töten Polizisten in Afghanistan

Bei einem Überfall werden in der Provinz Logar zwei Schülerinnen erschossen und sechs weitere verletzt

DSCHALALABAD rtr ■ Bei einem Luftangriff der US-geführten Streitkräfte in Afghanistan sind sieben einheimische Polizisten getötet worden. Die Afghanen seien aus Versehen getroffen worden, als die US-Truppen der Polizei zu Hilfe gekommen seien, erklärte ein Behördenvertreter der Provinz Nangarhar am Dienstag. Sollten sich die Angaben bestätigen, wäre dies einer der Fälle mit den höchsten Opferzahlen durch Beschuss aus den eigenen Reihen.

Dem Vorfall in Nangarhar waren Angriffe der radikalmuslimischen Taliban auf mehrere Polizeiposten im Grenzgebiet zu Pakistan vorausgegangen. Die Polizei habe daraufhin ihre Kräfte verstärkt und die US-geführten Truppen um Hilfe gebeten, sagte Adel Balwalder, Polizeichef des Bezirks Chogiani. Dreizehn weitere Sicherheitskräfte wurden den Angaben zufolge vermisst. Die Taliban teilten mit, sie hätten zwölf Polizisten getötet.

In der Provinz Logar südlich der Hauptstadt Kabul erschossen mutmaßliche Taliban-Anhänger zwei Schülerinnen. Die Täter feuerten von Motorrädern aus auf Mädchen, die nach Schulschluss zusammenstanden. Sechs weitere Kinder seien verletzt worden, teilten die Behörden mit. Die Schützen entkamen unerkannt.

In der ostafghanischen Provinz Kunar erschossen Nato-Soldaten drei Zivilisten und verletzten zwei weitere. Die Männer saßen in einem Auto, das an einer Straßenkontrolle nicht anhielt, so die Mitteilung des Militärbündnisses. Bewohner des Gebiets protestierten gegen das Vorgehen der Soldaten.

Vorfälle dieser Art haben wiederholt Demonstrationen ausgelöst.