HFBK: Boykott läuft

Rund die Hälfte der Studierenden haben die Gebühren nicht gezahlt. Jetzt sollen sie exmatrikuliert werden

Mehr als die Hälfte der Studierenden der Hochschule für Bildende Künste (HFBK) bezahlt keine Studiengebühren. Wie ein Sprecher der Studierenden sagte, haben sie das Geld stattdessen auf ein Anderkonto des Vereins Studiengebührenboykott überwiesen. Auf einer Vollversammlung der Hochschule habe HFBK-Präsident Martin Köttering angekündigt, er werde die betreffenden Studierenden nach Ablauf einer Mahnfrist exmatrikulieren.

Nach Auskunft der studentischen AG Studiengebührenboykott haben 274 von 555 Studenten, die grundsätzlich an die HFBK Gebühren entrichten müssten, Geld auf das Anderkonto überwiesen. Die Zahl der Boykotteure liegt damit weit über dem ursprünglich angepeilten Drittel der Studierenden, zumal ein unbekannter Anteil der 555 von der Gebührenpflicht befreit ist, etwa weil er ein Kind großzieht.

Die Studierenden zeigten sich enttäuscht, dass Köttering sich geweigert habe, politisch zum Thema Studiengebühren Stellung zu nehmen. Er habe zum Ausdruck gebracht, dass es ihm egal sei, wer unter ihm studiere. Sollten die Rahmenbedingungen so schlecht sein, wie behauptet, werde es der Kunst nicht schaden, soll der Präsident gesagt haben. Als zynisch bewerteten die Studierenden, dass Köttering gesagt habe, seine Utopie einer Hochschule seien „Raum, Heizung, Licht und Lehrende nach Bedarf“.

Der Präsident ließ mitteilen, er finde es grundsätzlich gut, dass die Studenten das Gespräch gesucht hätten und stehe gerne wieder zur Verfügung. KNÖ