WEICH IST DAS WASSER NUR ZUM SCHEIN: EU-RECHT VERWÄSSERT HÄRTEGRADE

Lassen Sie sich von unserem Bild nicht täuschen: Das Berliner Wasser ist hart, sehr hart. So bezeichnet man Trinkwasser, das viele Kalzium-Ionen enthält und überall, vor allem dort, wo es erhitzt zum Einsatz kommt, lästige Kalksedimente hinterlässt. Kennen Sie: die Flecken auf den Kacheln im Bad, die Flocken im Wasserkocher, den hässlichen Film auf einer frisch gebrühten Tasse Tee. Und die Waschmaschine braucht eine Extraportion Enthärter, wenn’s richtig sauber werden soll. Daran ändert sich nichts. Geändert hat sich dagegen das Wasch- und Reinigungsmittelgesetz. Nach Anpassung an EU-Recht kennt es nun statt vier nur noch drei Härtegrade. Aus hart (3) und sehr hart (4), zwischen denen das Berliner Wasser je nach Standort changierte, wird einfach nur hart (3). Aber mit dem Differenzieren sollte man es ja auch nicht übertreiben. Hauptsache, es stimmt, was die Wasserbetriebe über ihr Produkt sagen: „Das Wasser bleibt hart – und gesund.“ CLP FOTO: JENS OLOF LASTHEIN