Ver.di wünscht sich Uldall in den HHLA-Vorsitz

Wirtschaftssenator Gunnar Uldall soll Aufsichtsratschef der HHLA werden – möchte Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose

Oft leisten sich Ver.di-Landeschef Wolfgang Rose und Wirtschaftsminister Gunnar Uldall (CDU) heftige Polit-Duelle – doch nun schlägt Rose den Kontrahenten selbst für ein wichtiges Amt vor: Uldall soll den Vorsitz des Aufsichtsrats der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) übernehmen. „Wegducken schadet Hamburg, dem Hafen und der HHLA“, sagt Rose. Nach dem Rücktritt von Peter von Foerster hatte Uldall den Logistik-Verbandchefs Peer Witten für den Posten vorgeschlagen.

Die Querelen um den HHLA-Aufsichtsrat hätten gezeigt, dass der Senat das Kontrollgremium nicht ernst nehme, sagt Rose. „Die Besetzung des Aufsichtsratsvorsitz mit einen Mann aus der privaten Wirtschaft war ein politischer Fehler.“ So habe Foerster bei den Verhandlungen des Senats um die Teilprivatisierungen und die Kaufofferten keine Rolle gespielt. Erst der Hafenarbeiter-Protest zwang den Senat von seinen Plänen abzuweichen und nun einem 30-Prozent-Börsengang Priorität einzuräumen.

„Der bevorstehende Börsengang erhöht das Risiko der Einflussnahme Dritter mit kurzfristigen Gewinnerwartungen“, befürchtet Rose. Die Stadt als Anteilseigner mit 70 Prozent müsste das Ruder im Interesse der Jobs und der Gestaltungsfähigkeit in der Hand behalten, damit „Heuschrecken keine Chance“ bekommen. „Wenn jetzt fremde Aktionäre ins Boot geholt werden“, konstatiert Rose. „muss der Wirtschaftssenator auf der Brücke stehen.“

Auch wenn Uldall für nächstes Jahr seinen Rückzug erklärt hat, ist das für Rose kein Problem: „Es kommt auf die Funktion, nicht auf die Person an.“ KVA