: Kino unter der Glienicker Brücke
Freilichtkinos im Sommer sind eine schöne Idee, erst recht, wenn das Wetter mitspielt. Besonders schön wird die Sache allerdings, wenn Filmkulisse und Realkulisse dabei identisch sind. Die Potsdamer Reihe „Freilichtkino an Originalschauplätzen“ bietet heute eine solche Überlagerung der Bilder mit der Vorführung des Klassikers „Unter den Brücken“ von Helmut Käutner an der Glienicker Brücke Ecke Schwanenallee. An genau dieser Stelle entstand auch Käutners 1945 vollendeter Film, der in düsteren wie lakonischen Bildern die Geschichte zweier Kahnschiffer erzählt, die eines Nachts auf eine junge Frau treffen, die sich anscheinend von der Glienicker Brücke stürzen will und in die sich beide kurz darauf verlieben. Fortan werben die einsamen Männer um das neue Mannschaftsmitglied, unter der Bedingung, dass derjenige, mit dem sie sich einlässt, vom Kahn geht. Käutners Film wurde 1944 unter schwer vorstellbaren Bedingungen gedreht: Während über ihren Köpfen die Bomber Kurs auf Berlin nahmen, schufen Käutner und sein Team eine trügerische Havel-Idylle auf dem Wasser. TCB
■ „Unter den Brücken“: Freilichtkino an Originalschauplätzen, Glienicker Brücke / Schwanenallee. Heute, 21 Uhr. Eintritt frei
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