Merkel prägt den Euro

RETTUNGSVERSUCHE Die Kanzlerin setzt sich beim EU-Krisengipfel mit ihrer Forderung durch, Banken und Versicherungen an der Rettung Griechenlands zu beteiligen

BERLIN dpa/rtr/taz | Der EU-Gipfel in Brüssel hat einige zentrale Beschlüsse gefasst. So soll sich die Finanzbranche freiwillig an der Rettung Griechenlands beteiligen. Banken und Versicherungen seien bereit, Griechenland „mit einer Reihe von Optionen zu unterstützen“, hieß es in einem Entwurf der Abschlusserklärung, der dpa vorlag. Dazu gehört beispielsweise der Umtausch griechischer Anleihen in neue Bonds mit längeren Laufzeiten. Gegen eine freiwillige Umschuldung hatte sich die Europäische Zentralbank (EZB) immer verwahrt. Die deutsche Position hat sich damit durchgesetzt.

Gleichzeitig wollten die Staats- und Regierungschefs eine Ausbreitung der Schuldenkrise auf andere Länder wie Italien oder Spanien unbedingt verhindern. Daher könne es für gefährdete Länder künftig sogenannte vorbeugende Programme geben, heißt es in dem Entwurf. Diese Programme sollten vom europäischen Rettungsfonds EFSF finanziert werden. Spanien und Italien werden zwar nicht ausdrücklich genannt, für die Finanzmärkte sind die beiden großen südeuropäischen Volkswirtschaften aber seit Längerem die Wackelkandidaten. Außerdem wurden die Zinsen für die EU-Hilfskredite gesenkt. Griechenland muss künftig nur noch 3,5 Prozent zahlenk, bisher waren es 4,5 Prozent.

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