Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch wird im New Yorck 59 eine Anti-Atom-VV stattfinden, denn obzwar nun der „Atomausstieg“ von der Bundesregierung mit großem Tamtam beschlossen wurde, kann sich das Blatt noch einmal wenden – wie auch nach dem ersten, ebenfalls von großem Tamtam begleiteten Atomausstiegsbeschluss von 2001 geschehen. Daher geht es auf dieser Vollversammlung unbeirrt weiter gegen die Atomlobby, zudem wird der Frage nachgegangen, wie alternative Energiekonzepte aussehen sollten. Am Donnerstag wird im UJZ Karlshorst der Film „Ich habe Euch nicht vergessen“ über Leben und Vermächtnis Simon Wiesenthals gezeigt. Der weltberühmte „Nazi-Jäger“ hat ja eindrücklich bewiesen, dass viele Nazis ihrer Strafe entkommen konnten – auch wenn die Behörden der Länder, in denen sich die Verbrecher versteckt heilten, zumeist unkooperativ waren und Wiesenthals Ermittlungen eher verhinderten als beförderten. Am Freitag findet vor dem Rathaus Neukölln eine Demonstration gegen Mieten und Verdrängung in Neukölln statt, und wer in den letzten Monaten mal in Nordneukölln versucht hat, eine bezahlbare Wohnung zu bekommen, weiß, welche Zustände dort vorherrschen. Zugleich ist die Demo eine Vorbereitung zur „großen Mietendemo am 3. September“. Etwas später findet in den Räumen des Allmende e. V. eine Veranstaltung zur europäischen Migrationspolitik statt, es geht also um Europas Außengrenzen, Frontex und die No-Border-Bewegung, sicher wird auch die sich wieder verschärfende und gerade für Flüchtlinge bedrohliche Entwicklung innerhalb des Schengen-Gebietes eine Rolle spielen, in Dänemark sollen ja wieder gezielt Leute kontrolliert werden. Auch dies Treffen dient zur Vorbereitung auf ein anderes, nämlich auf das No-Border-Camp, das Ende August seine Zelte in Bulgarien aufschlagen wird.

■ Atomausstieg: Mi, 19.30 Uhr, Mariannenplatz 2

■ Simon Wiesenthal: Do, 20 Uhr, Hönower Straße 30

■ Demo Mieten: Fr, 18 Uhr, Rathaus Neukölln

■ Migrationspolitik: Fr, 19 Uhr, Kottbusser Damm 25/26