TÜRKEI ERDOGAN
: Gleichberechtigung gibt es nicht

ISTANBUL | Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hält eine völlige Gleichberechtigung von Mann und Frau für unmöglich. Der Islam habe der Frau die Rolle als Mutter zugewiesen, sagte Erdogan gestern bei einer Veranstaltung des Frauenverbandes Kadem in Istanbul. Er betonte, Frauen brauchten Gerechtigkeit. Eine völlige Gleichstellung von Mann und Frau sei jedoch „gegen die Natur“. So könnten schwangere oder stillende Frauen im Arbeitsleben nicht unter denselben Bedingungen arbeiten wie Männer. Erdogan betonte, nach der Lehre des Islams liege das Paradies unter den Füßen der Frauen. In seiner Rede verurteilte Erdogan die in der Türkei weit verbreitete Gewalt gegen Frauen als unislamisch. Der Islam lehne Gewalt ab. Frauenorganisationen protestierten auf Twitter gegen Erdogans Äußerungen. Sie riefen unter dem Hashtag #kadinerkekesittir (Frauen und Männer sind gleich) zu Protesten auf. (dpa, kna)