Kodex für Firmen fast wirkungslos

GENF afp ■ Nur wenige Unternehmen halten sich an den UN-Kodex für faire Arbeitsbedingungen und gegen Korruption. In der Praxis der Selbstverpflichtungen namens Global Compact gebe es „viel Raum für Verbesserungen“, geht aus einem am Montag veröffentlichten UN-Bericht hervor. Von rund 400 befragten Firmen räumen zwar 89 Prozent ihren Arbeitnehmern ein größeres Mitspracherecht bei den Arbeitsbedingungen ein. Gewerkschaften sind aber nur bei 69 Prozent erlaubt. Die Hälfte der Firmen hat Regeln gegen Zwangsarbeit oder Kinderarbeit. Doch nur 38 Prozent überwachen demnach auch die Bedingungen ihrer Zulieferer. 61 Prozent der Firmen würden den Vorgaben gegen Korruption folgen, aber nur 7 Prozent veröffentlichen auch Spenden an die Politik. Sanktionen bei Verstößen gebe es nur in knapp einem Viertel der Betriebe. Georg Kell, Leiter des Programms, verwies auf das wachsende Risiko für Firmen, die die Regeln nicht befolgen.