Kritik an Haseloff-Äußerung

POLIZEIKENNZEICHNUNG Vergleich mit „Judenstern“ laut Zentralrat an den Haaren herbeigezogen

HALLE dpa | Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) gerät wegen eines historischen Vergleichs der Kennzeichnungspflicht für Polizisten zunehmend in die Kritik. Die Kennzeichnung der Beamten mit dem Judenstern zu vergleichen sei „völlig an den Haaren herbeigezogen“, sagte der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, der Mitteldeutschen Zeitung.

Haseloff hatte in einem Rundfunkinterview zur Begründung seiner Ablehnung von Namensschildern für Polizisten gesagt: „Auch aus der deutschen Geschichte halte ich eine Kennzeichnungspflicht für Menschen schlicht und einfach für unerträglich und unakzeptabel.“ – „Natürlich hat er die Nazizeit gemeint“, sagte dazu Kramer. Haseloff habe wohl gemerkt, „dass er Blödsinn erzählt hat, und versucht jetzt, die Kurve zu kriegen“. In Berlin gilt seit dieser Woche eine Kennzeichnungspflicht für Polizeibeamte.