Ring-Referendum vertagt

OLYMPIA-BEWERBUNG Angesichts verhaltener Umfrageergebnisse kommt Volksbefragung später

Das geplante Referendum über eine Bewerbung Hamburgs um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2024 kommt später. War bislang geplant, das Volk im kommenden Frühjahr zu befragen, bezeichnet Innen- und Sportsenator Michael Neumann (SPD) jetzt einen „Termin unmittelbar vor oder nach der Sommerpause“ als realistisch.

Der Grund: Im Oktober hatte das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) die Entscheidung vertagt, ob man mit Berlin oder Hamburg als Austragungsort ins internationale Bewerbungs-Rennen geht. Am 16. März wird das Präsidium nun sein Votum abgeben, fünf Tage später soll dieses dann eine Mitgliederversammlung des DOSB absegnen. Klar ist schon jetzt: Eine Konkurrenzkandidatur wird den versammelten Mitgliedern nicht vorgelegt werden. Wer innerhalb des Präsidiums – das zu Hamburg tendieren soll – unterliegt, wird seine Bewerbung zurückziehen, um ein eindeutiges Votum und eine entsprechend souveräne Bewerbung des DOSB zu ermöglichen. In welchem Land die Spiele 2024 ausgetragen werden, entscheidet dann im Jahr 2017 das Internationale Olympische Komitee (IOC).

„Innerhalb von sechs Wochen kriegen wir ein Referendum aber nicht organisiert“, begründete Senator Neumann jetzt vor der Presse die Terminverschiebung, die selbst auch Resultat einer Befragung ist: Im Oktober hatte der DOSB eine repräsentative Gruppe von Wahlberechtigten befragen lassen, was sie von Hamburgs Olympia-Plänen halten. Dafür war nur eine knappe Mehrheit: 53 Prozent.

In Berlin indes sprach sich da nicht einmal jeder zweite für Olympische Spiele aus: An der Spree lag die Zustimmung bei gerade mal 48 Prozent. Die ernüchternde Unterstützung hier wie dort führte dazu, dass das DOSB-Präsidium seine für Ende Oktober vorgesehene Empfehlung kurzerhand noch einmal auf Eis legte.  MAC