…WAS MACHEN EIGENTLICH ... die Globalisierungskritiker?
: Bald keine Peilung mehr haben

Im Zeitalter von Mobiltelefonen ist es für Sicherheitsbehörden eigentlich leicht, den Aufenthaltsort eines Verdächtigen zu ermitteln. Die Mobilfunkbetreiber machen’s möglich. Stellt sich die Frage, warum das Bundeskriminalamt (BKA) auf das wenig zeitgemäße Instrument eines Peilsenders zurückgreift. Vielleicht, weil die Beschatteten bei ihren Treffen die Akkus aus den Handys nehmen? Denn dann funktioniert die „Suchfunktion“ für die Observierer nicht mehr.

Wie dem auch sei. Globalisierungskritiker wollen am Samstag auf einer „Party gegen Polizeigewalt“ im Kreuzberger Kato einen solchen GPS-Peilsender versteigern. Nach der bundesweiten Großrazzia gegen Linke Mitte Mai hatte ein Beschuldigter das Gerät an seinem Auto entdeckt. Marktwert: Rund 800 Euro.

Das BKA soll das Gerät nach Angaben der Auktionsveranstalter zurückgefordert haben. Begründung: Es handle sich um „Eigentum der Bundesrepublik Deutschland“. Die Veranstalter schlagen hingegen vor, dass die Polizisten am Samstag mitbieten. Auf der Party hätten sie zwar Hausverbot, aber telefonisch könnten sie Angebote abgeben. Der Erlös soll Opfern von Polizeigewalt zugute kommen.

Vielleicht ersteigert ja ein Autohändler aus Polen das Gerät. Dann leuchtet das Lämpchen bei den Observierern auch mal außerhalb der Stadtgrenzen auf. Oder gar ein Mensch aus dem Libanon kommt zum Zuge. Dann würde der Peilsender tatsächlich Sinn machen. Denn bis in den Nahen Osten reicht der lange Arm der hiesigen Mobilfunkbetreiber nicht. FLEE  FOTO: ARCHIV